Stuttgart - mein Lauf
Um meine Schwester und Hartmut nicht zu stark zu belasten, bin ich am Sonntagmorgen die 30 km allein zum Start des HM in Stuttgart gefahren. Es war ein sonniger Morgen, und es versprach ein heißer Tag zu werden.
Problemlos wurde mir und den anderen Läufern für 5.- € ein Parkplatz zugewiesen. Ich war zeitig genug vor Ort, um in aller Ruhe meine Startunterlagen und mein T-Shirt zu holen. Dann konnte ich auch noch über die Marathonmesse schlendern, bevor ich mich im Auto auf meinen Start vorbereitet habe. Rechtzeitig suche ich meinen grünen Startblock auf und lasse die Stimmung auf mich einwirken. Zuerst starten die Rollis und die Handbiker. Als ich bereits im Startblock stehe, ertönt eine Ansage vom Sprecher. Da die Polizei es nicht geschafft hatte, die Straßen rechtzeitig zu sperren, verschiebt sich unser Start um 25 Minuten nach hinten.
Nun suche ich mir, wie auch viele andere Läuferinnen und Läufer, ein Rasenplätzchen. Ich legte mich hin, Ließ das Geschehen rund herum mit geschlossenen Augen auf mich einwirken, und auf einmal befand ich mich im Land der Träume. Geweckt wurde ich dann von einem lauten Knall. Das war der erste Startschuss für die Läufer.
Erschrocken schaute ich um mich, und ich stellte fest, dass ich allein auf der Wiese lag.
Die freundlichen Menschen, die nun neben mir im Startblock standen, haben mich tatsächlich schlafen lassen.
Schlaftrunken habe ich mich erhoben und hab mich zu ihnen in den Startblock gestellt. Dann ertönte auch schon der zweite Startschuss, und mein Block setzte sich in Bewegung. So kam es, das ich mich fast noch schlaftrunken in Bewegung setzte. Aber es sollte ja eh nur ein lockerer Erholungslauf werden.
Von Anfang an war es schon sehr heiß. Ich griff an jeder Trinkstation nach einem Becher Wasser und zog mein Basecape durch die Wasserwannen, die für die Schwämme aufgestellt waren. So hatte ich immer genügend Wasser im Bauch und einen kühlen Kopf, was mir auch sehr gut tat. Einige Duschen waren auch aufgestellt.
Als ich richtig munter und eingelaufen war, machte mir das Laufen auch wieder Spaß. Fast auf jedem Kilometer spielte eine Stimmungsband und es gab auch viele Cheerleader. Durch die Stimmungsvollen Momente überall an der Strecke verging die Laufzeit wie im Flug. Und weil ich am Anfang so verschlafen war, und nur so vor mich hin getrottet bin, hatte ich am Ende noch sehr viel Kraft, um das Feld von hinten aufzurollen. Das hat Spaß gemacht. Hier werde ich immer wieder gerne laufen.
Die Verpflegung nach dem Zieleinlauf ließ ebenfalls keine Wünsche offen. Langsam bewegte ich mich in Richtung Parkplatz. Im Orgbüro gab es eine schicke Soforturkunde und eine Medaille wurde uns im Ziel auch umgehängt. Stuttgart, ich komme wieder.