HuBuT - Der Hammer
Hier übernehme ich mal für meinen Blog 1 zu 1 den sehr gelungenen Bericht von Nicole. Dann muß ich nicht alles nochmal schreiben.
Auf jeden Fall werde ich dieses spezielle Lauferlebnis nicht so schnell vergessen.
Danke liebe Nicole für Dein Berichten, und danke für die Idee.
Und hier nun der Bericht von Nicole:
Der HuBuT
Plan war es schon früh, für den 20.8.2017 einen tollen Geburtstagslauf herauszufiltern. Letztlich stieß ich bei meiner Recherche auf den HuBuT (Hunsbuckeltrail) im Hunsrück und schnell war klar – den wollte ich! Start in Laubach (so heißt auch die Stadt, in der ich geboren wurde… gut, die liegt eigentlich in Hessen und nicht im Rheinland, aber wer wird denn da pingelig sein wollen, dazu noch folgender, sehr vielversprechender Text auf der Homepage der Veranstaltung:
„Die Königsetappe über 63 km – der LongTrail – hat neben den bereits erwähnten verwunschenen Singletrails und märchenhaften Wanderwegen ein ganz besonderes Highlight zu bieten. Und „Hochpunkt“ trifft es hier genau. Als Belohnung für die Teilnahme führt dein Weg über Deutschlands längste Hängeseilbrücke „Geierlay“ zwischen Mörsdorf und Sosberg. 360 m lang und 100 m hoch über dem Grund lassen dich staunen.“
Verlockend! Ganz mein Ding! Also anmelden!
Über Facebook habe ich dann aufgerufen, wer gerne mitkommen mag, um dort meinen Geburtstagslauf mit mir zu laufen. Die liebe Elke Weisener hatte Lust und wollte dabei sein! Über Airbnb fanden wir eine tolle Ferienwohnung in Kastellaun. Ich kann das nur empfehlen, denn die Airbnb-Orga ist super, die Wohnung war groß, total sauber und mit Auto nicht mal 5 Minuten zum Start!!
Nachdem ich Biel canceln musste und der Brüder-Grimm-Lauf gegen Ende mit großen Rückenschmerzen verbunden war, hatte ich Bedenken wegen des HuBuTs… Um ehrlich zu sein, Trainingskilometer bin ich auch nicht viele gelaufen , aber Pilates habe ich viel gemacht… das „Powerhaus“ aufgebaut. Das war von Vorteil.
Die Fahrt nach Kastellaun war anstrengend, aber schön. Elke hatte ich bereits in Hamburg eingesammelt, von wo aus sie mit dem Zug angereist war. So konnten wir den Rest der Strecke gemeinsam hinter uns bringen. Einen kleinen Abstecher machten wir in Münster – 1. damit wir eine Pause hatten, 2. damit ich nochmal nach Laufschuhen gucken kann. Entschieden hatte ich mich eigentlich schon, wieder den Ghost (10) zu nehmen, umgesetzt bekommen, hatte ich es vorher noch nicht. Leider hatten weder das Laufschuhgeschäft, noch Intersport den 42er da. Nun gut, so würde ich halt in den Männerschuhen laufen, die ich noch hatte.
Am 20.8. waren wir früh hoch. Der Lauf sollte schon um 7 Uhr starten und wir mussten noch unsere Starterbags holen. Es war noch dunkel. Das erinnerte mich etwas an die BC. Wald, Lichter, kalt, aber Wärmestrahler im Zelt, überall wuselte es ein bissel vor Läufern und man kam ins Gespräch. Dann ging es hinunter zum Sportplatz, wo es eine kurze Einweisung geben sollte und der Start war. Es gelang sogar noch, Stephan Hahn ausfindig zu machen. Ich entdeckte ihn etwas weiter vorne in der kleinen Menge an Laufverrückten. Was musste natürlich sein? Ein Foto! … Lustigerweise sprach ich dafür Natascha Trost an, mit der ich vorher schon Kontakt aufgenommen hatte, weil sie auch aus SH kam. Allerdings erkannte weder ich sie, noch sie mich… Naja, aber wir haben uns dort zumindest persönlich getroffen…
Dann ging es auch gleich los! Trail, trail, trail! Trailiger geht es eigentlich kaum! Einmal Kastellaun gestreift, ging es auch gleich wieder in die wilde Natur des Hunsrücks. Und gleich auf unseren ersten Verläufer. Komm davon, wenn man schnackt und zu Boden blickt. Ich wunderte mich schon, was denn da rechts hoch oben aus dem Dickicht schnaufte… Irgendwann trafen wir auf andere Läufer, die gerade einen Anstieg hochflitzten. …und – von hinten rechts oben kamen da noch mehrere wackere Helden heruntergeklettert… Hm, da war klar – wir waren falsch. Wir mussten also (gefühlt eeeeewig weit zurück) und dann rechts den Berg hinauf, um noch einen Klettersteig mitzunehmen. Hat sich gelohnt, war ein Erlebnis (aber ganz schon hoch… da war schon auch etwas Höhenangst mit im Spiel, denn der Schlängelweg, auf dem es hinunter ging, war ganz schön rutschig.
Verlaufen haben wir uns noch zweimal. Einmal nur kurz, das war nicht so relevant. Aber ein anderes Mal sind wir einen Berg herunter gelaufen, um unten festzustellen, dass wir falsch waren ääätzend! Also wieder hoch und dann rechts ab vom Weg nochmal viel steiler, viel höher. ... Und das war im letzten Drittel, da waren die Beine schon ganz schön böse
Irgendwann nach dem ersten Verläufer aber – nach wirklich tollen, sehr naturnahen Wegen – kam endlich die Geierlay! Was für ein Anblick! Was für ein Ausblick! Was für ein Erlebnis! Sie wackelt ganz schön, wenn in der Mitte ist und viele Menschen drauf sind (es waren auch viele Touris unterwegs). Auf der Brücke überholte uns ein Läufer, der 1,5 Stunden zu spät gestartet war, weil er am Vorabend nach eigener Aussage wohl ordentlich gefeiert hatte. Respekt! Er überholte lässig auf der Geierlay und sprintete weiter. Hm, vielleicht hätten wir auch schon am Vorabend den Sekt kippen sollen...
Die Verpflegungspunkte waren super! So liebe, tolle Menschen!!
Weil Elke geplaudert hat, habe ich sogar zweimal ein Geburtstagsständchen bekommen und mich sehr darüber gefreut! Ganz lieb! Einer dieser Verpflegungspunkte wurde zweimal angelaufen, weil man eine „Dschungelschleife“ laufen durfte. … und jaaa, das war es: ein Dschungel! Ab durchs Dickicht, vorbei an Bächen, über umgefallene Bäume, durch viel Grün und herrliche Natur!!
Gut, wir sind auch viel powergewalkt oder geklettert, gerade, wenn es so - z. T. echt steil - bergauf ging. Und, wenn ich die Worte meines Vaters so reflektiere „Ihr habt ja auch viel herumgestanden, wenn man die Fotos so anschaut“ ...gell, Wolf-Dieter Rönnspieß … jaaaa, stimmt! Wir sind für Fotos auch stehengeblieben… aber wisst Ihr – es war ein Genusslauf! Ein Geburtstagslauf! Ein Lauf zurück ins Laufen nach einem blöden 2016er Lauf- oder auch eher Nicht-Laufjahr. Und wir haben es soooo sehr genossen! Außerdem haben wir die Cutt-Off-Zeit nicht überschritten. Und ich konnte zum Schluss noch ein bissel vorlaufen (Elke hatte tolle Männerbegleitung ) und auch ins Ziel laufen mit einem Lachen im Gesicht. Um es mit den Worten von Hans Rosenthal zu sagen: Ich bin der Meinung, das war SPITZE!
Meldet Euch alle für das nächste Jahr für diesen tollen Lauf an! Prädikat WERTVOLL! Eine tolle Geburt eines sehr empfehlenswerten Traillaufes!! Immer wieder gerne!
Bilder Teil zwei
Bilder Teil drei